Bankenlandschaft der Zukunft – Digitalisierung in der Finanzbranche
Digitalisierung gilt aktuell als einer der wichtigsten Megatrends und stellt dabei auch die Finanzbranche vor große Herausforderungen. Die Adaption an die stetig wachsenden technischen Möglichkeiten führen zu einer digitalen Transformation der Geschäftsmodelle im Finanzsektor.

Digitalisierung gilt aktuell als einer der wichtigsten großen Trends und stellt dabei auch die Finanzbranche vor große Herausforderungen.
Die Adaption an die stetig wachsenden technischen Möglichkeiten führen zu einer digitalen Transformation der Geschäftsmodelle im Finanzsektor. Dabei wird deutlich, dass „Digitalisierung […] nicht nur dazu geeignet ist, bestehende Strukturen zu optimieren, sondern grundsätzlich neue Anwendungen, Finanzprodukte, Dienstleitungen und Geschäftsmodelle ermöglicht, mit allen Chancen und Risiken.“ (Felix Hufeld – Präsident der BaFin).
Die Kernaufgabe der kommenden Jahre wird es daher sein, im Spannungsfeld zwischen sich veränderndem Kundenverhalten, ansteigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen und weiter sinkender Zinsspanne, ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell durch den Einsatz moderner Technologien zu entwickeln.
Digitalisierung ist nicht nur dazu geeignet, bestehende Strukturen zu optimieren, sondern grundsätzlich neue Anwendungen, Finanzprodukte, Dienstleitungen und Geschäftsmodelle ermöglicht, mit allen Chancen und Risiken.
Felix Hufeld Präsident der BaFin
Ökosysteme in der Finanzbranche
Die Digitalisierung und der damit verbundene Wandel zur Plattformökonomie hat andere Branchen binnen kürzester Zeit umgekrempelt. Mittlerweile ist es normal, dass Stromtarife über ein Vergleichsportal abgeschlossen werden, und Reisen heute nicht mehr direkt beim Veranstalter oder im Reisebüro, sondern über Plattformen.
Auch in der Finanzbranche ist eine solche Entwicklung klar erkennbar. Finanzierungen für Privatkunden können online über die Plattform eines unabhängigen Vermittlers beantragt werden. Der Kunde greift damit auf eine Vielzahl an Angeboten zurück, ohne mit den potenziellen Vertragspartnern in Kontakt zu treten und kann sich dann für beste Angebot entscheiden. Als Folge verfügen diese Plattformen mittlerweile über signifikante Marktanteile – mit steigender Tendenz.

Abbildung: In Anlehnung an Ira Holl & Dr. Jean-Luc Vey - Digital Transformation Services/Digital Factory - Business Lunch Club des Affaires de la Hesse, 28.03.2017
Der in der Abbildung dargestellte, idealtypische Prozessablauf macht die Veränderung des Kundenverhaltens deutlich.
Die Kunden treffen ihre Kaufentscheidung längst nicht mehr nur innerhalb der Filiale, sondern bereits im Zuge der selbständigen Informationsbeschaffung im Internet. Es liegt nun an den Instituten sich an dieses Verhalten anzupassen und die Vetriebsprozesse entsprechend anzupassen.
Die Reaktionen der Banken auf diesen Trend fallen aktuell noch unterschiedlich aus. Viele Institute setzen spezielle Berater als Vermittlerbetreuer ein, um die Anfragen der Plattformen effizient bearbeiten zu können und eine einheitliche Kommunikation mit den Vermittlern zu gewährleisten. Die Deutsche Bank hingegen hat mit dem ZinsMarkt selbst eine Plattform für Festgelder von Privatkunden aufgebaut. Dort finden die Kunden auch Angebote anderer Institute um ihr Geld anzulegen.
Fazit
Banken werden in den kommenden Jahren verstärkt gefordert sein, sich den Herausforderungen von unterschiedlichsten Seiten zu stellen. Bereits heute bindet das, insbesondere zur Erfüllung regulatorischer Anforderungem, große Kapazitäten in den Instituten. Einen großen Fehler begehen jedoch Banken, die es unter dem regulatorischem Druck vernachlässigen, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen. Sie laufen Gefahr, keine Antwort auf ein verändertes Kundenverhalten zu finden und damit im Wettbewerb zurückzufallen. Dadurch werden sie letztlich auch keine Lösung zur Bewältigung von Niedrigzinsumfeld und Regulatorik finden.
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