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Klimastresstests

Am 18. Oktober 2021 hat die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Einzelheiten veröffentlicht, wie der erste explizite Klimastresstest – beginnend im März 2022 – für die von der EZB beaufsichtigten Institute genau ablaufen soll.

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Atoll und Ozean

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Für große Kreditinstitute wird es bereits 2022 ganz konkret.

Am 18. Oktober 2021 hat die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Einzelheiten veröffentlicht, wie der erste explizite Klimastresstest – beginnend im März 2022 – für die von der EZB beaufsichtigten Institute genau ablaufen soll. Konkret möchte die EZB durch den Klimastresstest erfahren, wie weit sich Banken bereits mit der Integration von Klimarisiken beschäftigt haben und wie stark sie durch das Eintreten von physischen sowie transitorischen Risiken in den kommenden Jahren betroffen wären.

EZB Climate risk stress test 2022

Abbildung: EZB veröffentlicht Details zum Klimastresstest 2022

Was fordert der Klimastresstest konkret?

Der Klimastresstest der EZB besteht aus drei Teilen. Zunächst ist ein Fragebogen auszufüllen. Durch diesen Fragebogen möchte die EZB mehr über den aktuellen Stand im Umgang mit Klimarisiken im Risikomanagement und insbesondere bei Stresstests erfahren.

Im zweiten Teil sind vorgegebene Klimakennzahlen zu bestimmen, um einen Einblick in die Abhängigkeiten der Banken von CO2-intensiven Kreditnehmern, aufgegliedert nach Branchen, zu erhalten und einen Vergleich aufzustellen. Auf die Frage, woher die Institute diese Informationen über die Unternehmen nehmen sollen, verweist die EZB auf die Nachhaltigkeitsberichte und Veröffentlichungen ihrer Kreditnehmer.

Im abschließenden dritten Teil ist gefordert, dass die Institute einen Bottom-Up-Stresstest durchführen. In diesem sind sowohl physische Risiken wie extreme Wetterereignisse wie Flut oder Dürre als auch transitorische Risiken, die durch den Übergang zur CO2-ärmeren bis hin zur CO2-neutralen Wirtschaft entstehen, zu integrieren. Der Zeithorizont ist in diesem Teil mit bis zu 30 Jahren besonders lang. Je nach Größe müssen Banken aus Szenarien Risikoprojektionen herleiten und der Aufsicht vorlegen.

EZB-Klimastresstest – eine umfangreiche Analyse

Der geplante Stresstest ist auf europäischem Niveau die bis dahin umfangreichste Analyse, wie sich der Klimawandel auf die Bankbilanzen in den kommenden Jahrzehnten auswirken wird.

Weitere Informationen und Details zur Methodik des Klimastresstests der EZB finden Sie auf der Webseite der EZB.

Unterstützung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Um unsere Kunden bestmöglich auf diese und weitere regulatorische Anforderungen der europäischen wie der nationalen Aufsicht vorzubereiten, bieten wir eine Reihe an möglichen Veranstaltungen an.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie auf unserer Webseite.

Quellen
Sustainable Banking, ESG-Risiken, Nachhaltigkeit

Sustainable Banking

Nachhaltigkeit ist aus der Branche Banking nicht mehr wegzudenken. Treiber sind zum einen die Initiativen von Gesetzgebern und Regulatoren. Aber auch Kunden stellen vermehrt nachhaltige, umweltfreundliche und klimaschonende Aspekte in den Mittelpunkt ihrer Finanzentscheidungen. Um den langfristigen ökonomischen Erfolg zu sichern sowie die regulatorischen Hürden zu meistern, müssen Banken frühzeitig ihre Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeitsziele ausrichten und fit sein für den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken.

Wie sieht die optimale Vorbereitung auf eine nachhaltige Zukunft in der Branche Banking aus? Dieser Frage gehen wir in unserer Serie Sustainable Banking auf den Grund. Mehr Informationen zu diesem Zukunftsthema finden Sie auf unserer Webseite.

Manuela Ender

Prof. Dr. Manuela Ender

ist als Fachexpertin für Risikomanagement, Kapitalmärkte und Themen der Banksteuerung für msg for banking im Einsatz. Daneben ist sie als Professorin für FinTech an der IU Internationale Hochschule aktiv.

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