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Neu in THINC: Risk-free-rates products

In THINC sind neue Kalkulationsregeln zur Abbildung von Kunden- und Eigengeschäften umgesetzt, die auf risk-free rates basieren, und zwar in den Bereichen Risikoauswertungen, Planung und Vorschaurechnung.

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Robotic Process Automation in Banken

Neues Feature in THINC

In THINC haben wir für unsere Kunden neue Kalkulationsregeln zur Abbildung von Kunden- und Eigengeschäften, die auf risk-free rates basieren, in den Bereichen Risikoauswertungen, Planung und Vorschaurechnung umgesetzt. Dabei werden die Zinszahlungen mittels Tagesgeld-Compoundsätzen von Referenzzinsen (z.B. SARON bzw. EONIA) ermittelt.

In den Simulationen der Ergebnisvorschaurechnung (EVR) bzw. des Liquiditätskostenverrechnungssystems (LVS) können ab Release 22.0 Kundenprodukte abgebildet werden, deren Zinsfixings auf Basis von risk-free rates ermittelt werden. Im Eigengeschäft steht für die Marktpreisrisiko-Simulationen (insbesondere Zinsänderungsrisiko) der Overnight Index Swap zur Verfügung. Dabei wird ein Festzinsleg gegen ein (Payer- oder Receiver-)Leg getauscht, dessen Zinsfixing ebenfalls durch einen Tagesgeld-Compoundsatz festgelegt wird. Die folgenden zwei Blitzlichter veranschaulichen die Neuerungen:

Variable Darlehen auf Basis von risk-free rates in der Planung

Das rollierende Tagesgeld kann für Positionen geplant werden, die mit dem Geschäftstyp „variabel“ angeliefert werden. Die für variables Geschäft gebräuchliche Kalkulation über Mischungsverhältnisse kann mit wenigen Klicks umgestellt werden: Zu Release 22.0 gibt es bei der Parametrisierung der variablen Produktbausteine eine neue Spalte „roll. TG“, die initial mit „nein“ befüllt ist. Dies bedeutet, dass nicht die neue Methodik „rollierendes Tagesgeld“, sondern weiterhin – wie bisher auch – ein Mischungsverhältnis verwendet wird. Durch Auswahl eines konkreten Konditionierungsteilmarkts wird die Methodik auf rollierendes Tagesgeld umgestellt.

Kalkulation mit THINC

Abbildung 1: Kalkulation mit THINC

Mit dem gewohnten Workflow von Produktbaustein- und Kundengeschäftsszenarien kann das so spezifizierte rollierende Tagesgeld zur Neugeschäftsplanung einzelner Positionen in der EVR und LVS verwendet werden.

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Abbildung 2: Kalkulation mit THINC

Overnight Index Swap in Marktpreisrisiko-Simulationen

Zur korrekten Berücksichtigung von Overnight Index Swaps in den Marktpreisrisiko-Simulationen (und insbesondere im barwertigen Zinsänderungsrisiko) können diese mit Release 22.0 mit gewohnten Standard-Workflow integriert werden:

Overnight Index Swaps in den Marktpreisrisiko-Simulationen

Abbildung 3: Overnight Index Swaps in den Marktpreisrisiko-Simulationen

Overnight Index Swaps (OIS-Swaps) sind hierfür als Produktvariante des Produkts „flexibler Swap“ umgesetzt. Sie bestehen stets aus einem Festzins-Leg und einem OIS-Leg. Die Bewertung des Instrumentes erfolgt durch Abzinsen des Cashflows.

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Einblick in die Methodik:

  • Der Zinszahlungsrhythmus erfolgt wie bei den bisherigen Floating-Legs in den Rhythmen monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich.
  • Die Festlegung der Zinshöhe erfolgt erst zum Ende der Zinsperiode bzw. x Valutatage davor.
  • Die Ermittlung der Zinshöhe des OIS-Legs erfolgt auf Basis der Tagesgeldsätze unter Berücksichtigung von Zinseszinseffekten.
  • Als Beobachtungsperiode wird der Zeitraum bezeichnet, der für die Ermittlung des Compound-Zinssatzes herangezogen wird.
  • Es wird also die sogenannte Lookback-Variante angewandt. Der Anfang der Beobachtungsperiode ergibt sich aus dem Ende der Beobachtungsperiode und der Länge der Zinsperiode in Kalendertagen (nicht Bankarbeitstage), so dass die Beobachtungsperiode letztendlich dieselbe Länge in Kalendertagen aufweist wie die Zinsperiode.

Zur Berücksichtigung von OIS-Swaps in Marktpreis- und Liquiditätsrisiko werden die Tagesgeldzinsen bis zum Betrachtungsende unter Szenarien fortgeschrieben bzw. Forwardzinsen ermittelt. Der Compound-Zinssatz ergibt sich aus den vorgegangenen Tagesgeldzinssätzen.

Haben Sie Fragen zum Thema? Sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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Weitere Informationen zu unserer Standardsoftwarelösung THINC finden Sie auf unserer Homepage.

Fabian Gieringer

Dr. Fabian Gieringer

ist bei msg for banking für die fachliche Weiterentwicklung der Software zur periodischen Banksteuerung verantwortlich.

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