Nachhaltigkeit im Risikomanagement – mit THINC gut gerüstet
Mit THINC Nachhaltigkeitsrisiken abbilden.
Messung, Berücksichtigung und Offenlegung von Nachhaltigkeitsrisiken gewinnen für Banken zunehmend an Bedeutung. In unserem Blog haben wir das Thema in unterschiedlichen Kontexten beleuchtet (vgl. Blogbeitrag „Nach BaFin und EZB widmet sich auch die EBA sehr ausführlich dem Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken„). Dieser Beitrag richtet den Fokus auf das Risikomanagement.
Risikoarten, auf den Nachhaltigkeitsrisiken wirken
Im Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken legt die BaFin den Schwerpunkt auf die adäquate Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken im Risikomanagement. Dabei sieht die BaFin das Nachhaltigkeitsrisiko nicht als eigenständige Risikoart, sondern führt sieben bestehende Risikoarten an, auf die Nachhaltigkeitsrisiken wirken. Insbesondere weist die BaFin in Kapitel 7.1 des Merkblatts auf die Bedeutung der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken in unternehmensindividuellen Stresstests hin.
Abbildung 1: Die 7 Risikoarten der BaFin für Nachhaltigkeitsrisiken
Modellierung der Risikoarten
Mit THINC können diese Risikoarten modelliert werden. Zwei Schritte führen zur transparenten und adäquaten Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsrisiken:
- Prüfung der bestehenden Szenarioanalysen und Stresstests: Inwiefern bilden die Szenarien Nachhaltigkeitsrisken bereits ab und sind die getroffenen Annahmen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken anzupassen?
- Erweiterung der Szenarioanalysen um Nachhaltigkeitsszenarien: Wie ändern sich die Szenarien im Hinblick auf Nachhaltigkeitsrisiken? Müssen Planungsannahmen verändert werden (Planungshorizont, Eintritt von Ereignissen, etc.)?
Am Beispiel des Liquiditätsrisikos wird die Vorgehensweise kurz erläutert. Hierzu schreibt die BaFin in ihrem Merkblatt:
„… Liquiditätsrisiko: Nach einer katastrophalen Überflutung ziehen zehntausende Kunden Geld von ihren Konten bei einem regional tätigen Kreditinstitut ab, um damit die Schadenbeseitigung zu finanzieren. Das Kreditinstitut muss daraufhin in hohem Maße Aktiva veräußern. …“
Um dieses physische Risiko in Stressszenarien zu berücksichtigen, kann in THINC ein Szenario modelliert werden, das über einen längeren Betrachtungszeitraum hinweg die Auswirkung einer Naturkatastrophe auf die Zahlungsfähigkeit des Kreditinstituts abbildet. Basis sind die bisher eingesetzte Liquiditätsrisiko-Szenarien. Diese messen das Risiko eines sofort eintretenden Schocks – z.B. mittels Abrufquoten, Ziehen von Kreditlinien und Haircutszenarien. Unter Einbeziehung der Planung kann mit THINC die Flutkatastrophe am Planungshorizont beispielsweise in 3 oder 5 Jahren aufgesetzt werden.
Die folgende Abbildung zeigt ein solches Szenario, eintretend nach Ablauf von drei Jahren.
Abbildung 2: Beispielhafte Darstellung: Liquiditätsrisiko am Planungshorizont
Dargestellt werden die Zusammensetzung und Bestandsentwicklung des Liquiditätsdeckungspotentials (LDP) abgestuft nach Qualität sowie der Liquiditätsbedarf. Hieraus leiten sich die Kennzahlen des Zahlungsunfähigkeitsrisikos, wie etwa die Survival Period oder der maximale Liquiditätsbedarf, ab.
Mit ähnlichen Überlegungen können Szenarien zur Abbildung der weiteren Nachhaltigkeitsrisiken abgeleitet und in THINC dargestellt werden. Die folgende Abbildung zeigt den modularen Aufbau von THINC.
Die mit dem oben gezeigten Symbol gekennzeichneten Module unterstützen die Modellierung der im Merkblatt der BaFin aufgeführten Risikoarten.
Abbildung 3: Modularer Aufbau von THINC, Risikoarten für Nachhaltigkeitsrisiken
Mit THINC können sowohl Auswirkungsszenarien für physische als auch Transitionsszenarien für transitorische Risiken modelliert werden.
Mehr erfahren
Mehr über unserer Standardsoftwarelösung THINC erfahren Sie auf unserer Homepage.
Sie haben Fragen zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken im Risikomanagement?
Sprechen Sie uns gerne an – wir unterstützen Sie gerne bei Simulation von Nachhaltigkeitsszenarien.
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Sustainable Banking
Nachhaltigkeit ist aus der Branche Banking nicht mehr wegzudenken. Treiber sind zum einen die Initiativen von Gesetzgebern und Regulatoren. Aber auch Kunden stellen vermehrt nachhaltige, umweltfreundliche und klimaschonende Aspekte in den Mittelpunkt ihrer Finanzentscheidungen. Um den langfristigen ökonomischen Erfolg zu sichern sowie die regulatorischen Hürden zu meistern, müssen Banken frühzeitig ihre Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeitsziele ausrichten und fit sein für den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken.
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