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banKIng³ – Folge 8: Grüne KI – ESG neu gedacht mit künstlicher Intelligenz

Wie unterstützt KI bei der Digitalisierung von Energieausweisen? Was bedeutet ESG für Banken, Immobilienbewertungen und Risikoanalysen? Und warum reicht „E“ allein nicht aus, wenn man echte Nachhaltigkeit möchte? In unserer neuen Podcast-Folge zeigen wir, wo sich ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) und KI (Künstliche Intelligenz) ergänzen und eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben können – und warum das Thema gerade jetzt so aktuell ist.

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banKIng3 – Drei Generationen, eine Vision

Die Finanzbranche steht vor einem Generationenwechsel – nicht nur in der Führung, sondern auch in der Technologie. banKIng³ zeigt, wie künstliche Intelligenz das Banking neu definiert und welche Rolle verschiedene Generationen in dieser Transformation spielen. Experten diskutieren über innovative KI-Anwendungen, regulatorische Herausforderungen und den Balanceakt zwischen Erfahrung und technologischer Disruption.

Unabhängig davon, ob Sie Teil der jungen Generation im Banking sind oder auf bewährtes Wissen setzen – banKIng³ liefert Ihnen die Insights, mit denen Sie die Zukunft aktiv mitgestalten können.

Grüne KI – ESG neu gedacht mit künstlicher Intelligenz

Über 50 % der Immobilien haben keinen gültigen Energieausweis. Dabei ist er (unter anderem) eine gute Informationsquelle für Immobilienbesitzer, wie sie ihre Immobilie energieeffizienter ausrichten können. Doch wie lässt sich die Nachhaltigkeit eines Gebäudes oder eines Unternehmens objektiv bewerten, wenn es an Daten fehlt?

Wie unterstützt KI bei der Digitalisierung von Energieausweisen? Was bedeutet ESG für Banken, Immobilienbewertungen und Risikoanalysen? Und warum reicht „E“ allein nicht aus, wenn man echte Nachhaltigkeit möchte?

In unserer neuen Podcast-Folge zeigen wir, wo sich ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) und KI (Künstliche Intelligenz) ergänzen und eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben können – und warum das Thema gerade jetzt so aktuell ist.

Zu Gast in dieser Folge:

Prof Dr. Manuela Ender

Prof. Dr. Manuela Ender
Executive Business Consultant bei msg for banking

ist als Fachexpertin für Risikomanagement, Kapitalmärkte und Themen der Banksteuerung für msg for banking im Einsatz. Daneben ist sie als Professorin für FinTech an der IU Internationale Hochschule aktiv.

Sebastian Bader

Sebastian Bader
Abteilungsleiter im Bereich Non-Financial Risk & Sustainable Finance

In enger Zusammenarbeit mit seinem hochqualifizierten Team bietet er — von der strategischen Fragestellung, der ESG-Datenbeschaffung, über die Einbettung ins Risikomanagement bis hin zum Reporting (MaRisk/EU-Taxonomie/CSRD) — umfassende Lösungsangebote für Banken und Finanzdienstleister an.

Hannah Gürsching

Hannah Gürsching
Bereich Process Excellence bei msg for banking

Neben dem Erschließen vielversprechender Anwendungsfälle von künstlicher Intelligenz beschäftigt sie sich insbesondere mit der nachhaltigen Nutzung künstlicher Intelligenz als Werkzeug zur Lösung konkreter Problemstellungen.

Was steckt hinter ESG – und was hat KI damit zu tun?

ESG steht für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – drei zentrale Dimensionen nachhaltigen Wirtschaftens. Für Banken gewinnt dieses Thema zunehmend an Bedeutung: Zum einen müssen sie regulatorische Anforderungen erfüllen, zum anderen sind sie gefordert, ihre Kredit- und Investitionsentscheidungen an Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Und gerade der Markt für energetisches Bauen und Sanieren bietet großes Ertragspotenzial für Banken.

Aber wie lässt sich die Nachhaltigkeit eines Gebäudes oder eines Unternehmens objektiv bewerten – vor allem dann, wenn es an Daten fehlt? Genau hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. Sie hilft, große Datenmengen zu strukturieren, zu analysieren und in konkrete Aussagen zu übersetzen.

KI als Gamechanger bei der Energieeffizienzbewertung

Wenn mehr als die Hälfte der Immobilien keinen gültigen Energieausweis hat, stellt das nicht nur Eigentümer, sondern auch Finanzinstitute vor große Herausforderungen. Denn ohne valide Daten lässt sich kaum bewerten, wie energieeffizient ein Gebäude wirklich ist – oder welchen Einfluss es auf Kreditrisiken, Investitionen oder Nachhaltigkeitsziele hat.

KI kann hier auf mehreren Ebenen unterstützen:

  • Sie liest analoge Energieausweise automatisiert aus und überträgt sie in digitale Formate – schneller, skalierbarer und oft auch fehlerfreier als manuell.
  • Sie kann bei fehlenden Ausweisen auf Basis von Baujahr, Gebäudetyp und anderen Parametern Rückschlüsse ziehen und Energieeffizienzklassen schätzen.
  • Sie unterstützt sogar beim Aufbau digitaler Zwillinge: virtuelle Modelle realer Gebäude, die sich zur Bewertung, Simulation oder CO₂-Bilanzierung nutzen lassen – und das deutlich schneller und kostengünstiger als mit klassischen 3D-Scans.

Wert, Risiko & Verantwortung – eine neue Perspektive für Banken

Für Banken geht es bei ESG nicht nur um regulatorische Pflichterfüllung, sondern auch um werthaltige Kreditentscheidungen. Eine Immobilie mit schlechter Energieeffizienz kann in Zukunft erhebliche Investitionen erfordern – was die Rückzahlungsfähigkeit eines Kredits beeinflussen kann.

Gleichzeitig dürfen wir den sozialen Aspekt nicht vergessen: Nicht energieeffiziente Gebäude kosten – sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung. Das bedeutet: Während finanzstarke Haushalte in modernen, gut gedämmten Wohnungen leben, sitzen weniger begünstigte Bevölkerungsgruppen in unsanierten Altbauten mit hohen Energiekosten. Hier zeigt sich, wie eng E und S miteinander verwoben sind – und warum ESG nur ganzheitlich funktionieren kann.

Auch aus Sicht des Risikomanagements wird das Thema immer relevanter. Banken müssen sich künftig fragen: Wo liegen die ESG-Risiken in meinem Portfolio? Wie groß ist die Abhängigkeit von Immobilien mit niedriger Effizienz? Und wie lassen sich gezielte Maßnahmen ableiten, um Risiken zu minimieren und gleichzeitig nachhaltige Entwicklung zu fördern?

Pricing und Controlling

Sustainable Banking – Studie 2024

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Fortschritte und neue Perspektiven in 2024

Wir stehen am Anfang – aber mit Rückenwind

ESG und KI sind zwei Themen, die sich gegenseitig verstärken können. Noch stehen wir am Anfang dieser Reise: Viele Daten fehlen, Standards sind im Aufbau, Bewertungen noch im Fluss. Doch genau hier liegt auch die Chance.

Künstliche Intelligenz kann ESG-Prozesse effizienter machen, Datenlücken schließen und neue Perspektiven ermöglichen. Sie kann Unternehmen helfen, ihren ESG-Reifegrad sichtbar zu machen, Risiken besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln – auch über klassische Fragebögen hinaus, etwa durch smarte Datenanalysen oder automatisierte Informationsgewinnung.

Wer früh startet, verschafft sich einen Vorsprung – nicht nur regulatorisch, sondern auch strategisch. Denn ESG ist kein Trend, sondern der neue Standard. KI kann dabei unterstützen diesen Standard effizient, transparent und zukunftsorientiert umzusetzen.

Jens Heilmann

Jens Heilmann

leitet bei msg for banking den Geschäftsbereich "Artificial Intelligence" und berät Kundinnen und Kunden zu den Themen Prozessdigitalisierung und künstliche Intelligenz in der Finanzbranche.

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