Paris Alignment: Strategische Ansätze für Banken zum Erreichen ihrer Klimaziele
Die Ausrichtung von Finanzströmen an den Zielen des Pariser Klimaabkommens, bekannt als Paris Alignment, stellt Banken vor strategische und regulatorische Herausforderungen. Um die globale Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, müssen Finanzakteure innovative Methoden entwickeln, die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit vereinen. Lesen Sie in diesem Blogartikel, wie Banken durch das Paris Alignment, die Nutzung der XDC-Methodik und durch strategische Beratung ihre Klimaziele erreichen können und so zur nachhaltigen Transformation beitragen.
In dieser Collection enthalten:
Collection öffnenInterne Revision trifft ESG: Nachhaltigkeit als Prüfstein der Zukunft
Neuerungen in Phase V der NGFS-Klimaszenarien und deren Auswirkungen im Finanzsektor
Studie Sustainable Banking 2024: Fortschritte und Handlungsbedarf der Institute auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
REBAECA - Die neue Beurteilung der Umweltwirkung von Krediten im Retail Banking
Sustainable Banking - Studie 2024
jPowerMonitor Cloud-Toolkit
Transitionspläne und -strategien für den Bankensektor
Green IT: Benchmarking zur Beurteilung von Energie- und CO₂-Effizienz
ESG-Reporting und -Offenlegung: Nachhaltigkeit in Aktion
Paris Alignment: Finanzströme im Einklang mit dem Klimaschutz
Das Paris Alignment beschreibt die Ausrichtung von Finanzströmen und wirtschaftlichen Aktivitäten an den Zielen des Pariser Klimaabkommens von 2015. Das Abkommen verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, idealerweise auf 1,5 °C, gegenüber dem vorindustriellen Niveau, zu begrenzen. Finanzakteure – insbesondere Banken – spielen eine zentrale Rolle, um dieses Ziel zu erreichen.
Die Umsetzung von Paris Alignment erfordert, Investitionen, Kreditvergaben und Finanzierungsaktivitäten so zu gestalten, dass sie den Übergang zu einer kohlenstoffarmen und klimaresilienten Wirtschaft unterstützen. Banken übernehmen hierbei eine Schlüsselrolle als Finanzintermediäre, indem sie:
- Nachhaltige Investitionen finanzieren, etwa in erneuerbare Energien, klimafreundliche Technologien und innovative Geschäftsmodelle.
- Klimarisiken managen, indem sie Klima- und Transitionsrisiken in ihre Kredit- und Investmentportfolios integrieren.
- Transparenz fördern, z. B. durch die Offenlegung von Emissionsdaten und die Entwicklung von Reduktionsstrategien.
- Beratend tätig werden, um Unternehmen bei der Dekarbonisierung und der Transformation zu klimaneutralen Geschäftsmodellen zu unterstützen.
Durch diese Maßnahmen tragen Banken entscheidend dazu bei, die für die Erreichung der Pariser Klimaziele erforderlichen finanziellen Ressourcen zu mobilisieren.
EBA-Paper: Pilotstudie über die Anpassung der Banken an die Temperaturziele des Pariser Abkommens
Im November 2024 veröffentlichte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) ein Paper mit dem Titel: „Finanzierung des Übergangs? Eine Bestandsaufnahme der Unternehmenskreditbücher europäischer Banken – Eine Pilotstudie über die Anpassung der Banken an die Temperaturziele des Pariser Abkommens“.
Die Studie analysierte eine Stichprobe des europäischen Bankenmarktes und berechnete eine sogenannte „Paris-Alignment-Gradzahl“ für die Geschäftstätigkeiten der Banken und deren Kundenportfolios. Im Durchschnitt ergab sich eine prognostizierte globale Temperaturerhöhung von 3,7 °C – ein Wert, der deutlich über den Zielen des Pariser Abkommens liegt.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit für Banken, innovative Methoden zu entwickeln, um die Klimaauswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten und Portfolios transparent zu bewerten und gezielt zu steuern.
XDC-Methodik
Eine vielversprechende Möglichkeit bietet die im EBA-Paper genutzte XDC-Methodik. Das XDC-Modell (X-Degree Compatibility), entwickelt von right°.based on science, ist ein innovatives Modell, das Unternehmen und Finanzinstituten eine wissenschaftlich fundierte Methode zur Bewertung ihrer Klimaauswirkungen bietet. Es dient als Grundlage, um die Ausrichtung von Geschäftsmodellen und Portfolios an den globalen Klimazielen des Pariser Abkommens zu überprüfen und zu verbessern.
Das Modell bewertet die Klimawirkung von Unternehmen und Finanzportfolios und gibt an welche globale Erwärmung zu erwarten wäre, wenn die gesamte Welt die gleiche Klimaleistung wie ein bestimmtes Unternehmen oder Portfolio aufweisen würde. Dabei wird der Klimaeffekt eines Wirtschaftssubjekts in Grad Celsius ausgedrückt und mit sektoralen Benchmarks sowie unterschiedlichen Klimaszenarien verglichen.
Die Stärken des XDC-Modells liegen insbesondere in den folgenden Punkten:
- Vergleichbarkeit: Es ermöglicht den Vergleich der Klimaauswirkungen von Unternehmen über verschiedene Sektoren hinweg.
- Szenarioanalysen: Zukunftsorientierte Bewertungen auf Basis verschiedener Emissions- und Klimaszenarien sind möglich.
- Präzise Zielsetzungen: Unternehmen können klare, wissenschaftlich fundierte Ziele zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen ableiten.
- Paris-Alignment: Die Ergebnisse in °C schaffen einen direkten Bezug zu den Zielen des Pariser Abkommens.
Durch die Berechnung wirtschaftlicher Emissionsintensitäten und die Berücksichtigung globaler Emissionsbudgets bis 2100 unterstützt das Modell Banken und Unternehmen dabei, gezielte Strategien zur Emissionsreduzierung und zur Ausrichtung auf den 1,5-°C-Pfad zu entwickeln.
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Regulatorische und strategische Relevanz für Banken
Die XDC-Methodik kann auch aus regulatorischer Perspektive eine wichtige Rolle spielen. Sie unterstützt Banken bei der Erfüllung der Anforderungen des ESRS E1-1-„Übergangsplan für den Klimaschutz“ der CSRD sowie des Template 3, gemäß CRR Art. 449a zur ESG-Offenlegung. Diese Vorgaben verlangen von Banken, darzustellen, wie ihre Strategien und Geschäftsmodelle mit dem 1,5-°C-Ziel und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050 in Einklang stehen.
Darüber hinaus ermöglicht das Modell eine gezielte strategische Steuerung. Banken können Maßnahmen entwickeln, um ihre Portfolios stärker an den 1,5-°C-Pfad anzupassen und so ihre Rolle als Treiber einer nachhaltigen Transformation zu stärken und sich am Markt zu positionieren.
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