ESG-Reporting und -Offenlegung: Nachhaltigkeit in Aktion
ESG-Reporting, also Informationen zu Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung, ist ein entscheidender Faktor für die Transparenz und Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Die Berichtpflicht gemäß CRR Säule III, die EU-Taxonomie und STE-Meldungen zeigen, dass die ESG-Faktoren bei der Aufsicht angekommen sind und in der Branche Banking eine zentrale Rolle spielen. Zwar sind die Herausforderungen bei der Datenbeschaffung, den Prozessanpassungen und den regulatorischen Änderungen für die Banken zum Teil erheblich, dennoch ist ESG-Reporting unerlässlich. Denn es schafft Transparenz und gibt Orientierung für den Übergang in eine nachhaltigere Welt. Eine durchdachte Reportingstrategie kann Banken dabei helfen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen zu positionieren.
In dieser Collection enthalten:
Collection öffnenParis Alignment: Strategische Ansätze für Banken zum Erreichen ihrer Klimaziele
Interne Revision trifft ESG: Nachhaltigkeit als Prüfstein der Zukunft
Neuerungen in Phase V der NGFS-Klimaszenarien und deren Auswirkungen im Finanzsektor
Studie Sustainable Banking 2024: Fortschritte und Handlungsbedarf der Institute auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
REBAECA - Die neue Beurteilung der Umweltwirkung von Krediten im Retail Banking
Sustainable Banking - Studie 2024
jPowerMonitor Cloud-Toolkit
Transitionspläne und -strategien für den Bankensektor
Green IT: Benchmarking zur Beurteilung von Energie- und CO₂-Effizienz
Aktuelle Lage
Die Finanzwelt erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung. Der Bereich Sustainable Finance, der sich mit der Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) in Finanzentscheidungen beschäftigt, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Regulierungen wie die Offenlegung nach CRR Säule III, die EU-Taxonomie und die STE-Meldungen setzen Banken unter Druck, ihre Nachhaltigkeitspraktiken transparent darzustellen. Diese Anforderungen spiegeln die wachsende Erkenntnis wider, dass Finanzinstitute eine Schlüsselrolle im Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft spielen. ESG-Reporting ist dabei nicht nur eine regulatorische Pflicht, sondern ein wesentlicher Schritt, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung zu fördern.
Die Themen Nachhaltigkeit und ESG-Reporting sind für mich eine Herzensangelegenheit.
Cindy Wachtveitl Business Consultant
Was ist ESG-Reporting und warum ist es wichtig?
ESG-Reporting bezieht sich auf die Offenlegung von Informationen zu den drei zentralen Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance).
In der täglichen Consulting-Praxis sind insbesondere die ESG-Offenlegung nach CRR Säule III, die EU-Taxonomie-Meldung und die STE-Meldung relevant.
Der Aufwand für die Banken ist nicht zu unterschätzen. Im Rahmen der CRR-Offenlegung sind beispielsweise insgesamt zehn quantitative Templates zu befüllen. Im Einzelnen
- vier Templates zu transitorischen Risiken, also Risiken die aus dem Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft resultieren. Sie können durch politische Veränderungen, Technologieschocks oder auch durch veränderte Verbraucherpräferenzen entstehen;
- ein Template zu physischen Risiken, das klimabedingte Gefahren erfasst, wie z.um Beispiel Überflutungen sowie
- fünf Templates zu Minderungsmaßnahmen. Diese Templates stellen einen wesentlichen Aspekt der CRR-Offenlegung dar: Die Green Asset Ratio.
Die Tabellen der CRR-Offenlegung nach Säule III sollen die Transparenz und Vergleichbarkeit der ESG-bezogenen Offenlegungen der Banken verbessern.
Das zeigt: Nachhaltigkeitsreporting ist weit mehr als eine regulatorische Anforderung. Es ist ein notwendiges Instrument, um den Herausforderungen unserer Zeit, wie Klimawandel, wirksam zu begegnen und Orientierung hin zu einer nachhaltigeren Welt zu geben. Banken sind dabei gefordert umfassende Informationen zu Nachhaltigkeitsaspekten offenzulegen.
STE-Meldung und ESG-Offenlegung: Meldepflichten im Nachhaltigkeitsreporting
Erfahren Sie mehr über die Zusammenhänge und bewährte Lösungsansätze im Bereich Sustainable Finance.
Die Praxis des ESG-Reportings
Bei der praktischen Umsetzung des ESG-Reportings kämpfen viele Institute mit den Herausforderungen, die eine solche Nachhaltigkeitsmeldung mit sich bringt. Dabei sind die größten Hürden der Finanzbranche:
- Datenbeschaffung und Datenqualität, insbesondere für Scope-3-Emissionen und Informationen von nicht berichtspflichtigen Unternehmen oder Energiezertifikate.
- Anpassung von Prozessen und IT-Systemen: Neue Prozesse sind erforderlich und sämtliche Prozessketten und Parallelitäten müssen beachtet werden.
- Abhängigkeiten von anderen Meldepflichten: Konsistenz zu FINREP sowie zeitliche Abhängigkeiten aufgrund von unterschiedlichen Abgabeterminen der Meldungen müssen beachtet werden.
- Laufende regulatorische Anpassungen: Regulatorische Neuerungen müssen zügig umgesetzt werden, wobei es immer wieder zu Unklarheiten kommt.
Fünf Schritte zum ESG-Champion
- Unterstützung des Managements bei der Durchsetzung von Neuerungen.
- Plausibilisierungsmaßnahmen: Fachliche Plausibilisierung durch Erstellung von Prüfregeln und manuellen Prüfschritten.
- Transparenz: Regelmäßige Abstimmungen mit ESG-Fachbereich, Datenmanagement sowie anderen Reportingabteilungen (FINREP).
- Technische Infrastruktur: Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur und Tools inklusive flexibler Schnittstellen.
- Testmanagement: Permanentes Testing neuer Daten sowie Erstellung vollständiger Testmeldungen.
Fazit: Nachhaltigkeitsreporting ist Herausforderung und Chance zugleich
ESG-Offenlegung ist gekommen, um zu bleiben. Sie ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein fortlaufender Prozess ist, der ständige Anpassung und Engagement erfordert. Doch das Nachhaltigkeitsreporting schafft Transparenz und gibt Orientierung, wie der Wandel zu einer nachhaltigeren Welt erreicht werden kann.
Sie bringt allerdings auch einige Herausforderungen für die Finanzbranche mit sich, die jedoch mit einer erfolgreichen Reportingstrategie gut zu bewältigen sind.
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