Green Coding – die neue Dimension der Softwareentwicklung
Der Klimawandel ist die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Betriebe weltweit müssen ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. Ein mächtiger Hebel hierbei kann die IT sein – Stichwort Green Coding.

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IRRBB und CSRBB: Ein Blick auf die neuen Leitlinien der EBA

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Die Verzahnung aufsichtsrechtlicher Meldewesenparameter mit Vorkalkulation und Banksteuerung

Szenarioabhängige Expected Cashflows

Nachhaltigkeit und Offenlegung

EBA Guidelines on loan origination and monitoring (EBA/GL/2020/06) – Auswirkungen auf die Kalkulation (II)
Green Coding zur Reduzierung des CO2-Fußabdruck
Der Klimawandel ist die zentrale Herausforderung des 21.Jahrhunderts. Betriebe weltweit müssen ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. Ein mächtiger Hebel hierbei kann die IT sein – Stichwort Green Coding.
Green Coding bezieht sich auf den Energieverbrauch einer Software und hier insbesondere auf die Bereiche Softwarearchitektur, die konkreten Softwarekomponenten sowie die Betriebsplattform. Im Rahmen der Softwarearchitektur ist Green Coding eine weitere nicht- funktionale Anforderung analog zu Security oder Performance. Sie zielt darauf ab, den Energieverbrauch einer Softwarekomponente möglichst gering zu halten.
In der Praxis deckt sich das sehr oft mit Performanceanforderungen. Das heißt, häufig ist der performanteste Code auch der, der am wenigsten Energie verbraucht. Bei der Realisierung der Softwarekomponenten muss die Anforderung des geringen Energieverbrauchs messbar formuliert und während und nach der Entwicklung über- prüft werden. Die Programmierer können bei der Optimierung weit- gehend auf bekannte Maßnahmen zur Performancesteigerung zurück- greifen. Das Motto lautet hier: „Jede Codezeile hat das Potenzial, den Energieverbrauch zu senken.“

Die Betriebsplattform ist ein weiterer Bereich, in dem Green Coding eine große Rolle spielt. Der Betrieb in der Cloud ist in der Regel um ein Vielfaches energie- und damit CO2– effizienter als in firmeneigenen Rechenzentren, weil virtuelle Server oder Container nur zum Bedarfszeitpunkt gestartet werden. Wird ein eigener lokaler Server betrieben, so sollte sich die Leistung der Hardware am tatsächlichen Bedarf ausrichten, der Server also nicht überdimensioniert sein.
Ist der Betrieb in der Cloud nicht möglich, dann sollte die Abwärme des Rechenzentrums in der kalten Jahreszeit bestenfalls auch als Heizquelle verwendet werden.
Laut Wissenschaftlichem Dienst des Bundestages1 steigt der Energieverbrauch von Rechenzentren jährlich an. Der Anstieg sei dabei vor allem auf den steigenden Strom- bedarf der Server zurückzuführen. Obwohl der Anteil der Software im Gegensatz zum Beispiel zur Kühlung der Rechenzentren2 geringer ist, wird die Nachfrage nach energieeffizienter und ressourcenschonender Software in Zukunft steigen.
Auch die Anwender der Software haben Einfluss darauf, wann bestimmte Berechnungen durch- geführt werden. So können zum Beispiel unkritische Batchläufe um die Mittagszeit ausgeführt werden, wenn eine Nutzung von Solarenergie möglich ist.
In Zukunft wird es weitere Entwicklungen in Richtung Performanceverbesserung und damit auch in Richtung Nachhaltigkeit geben. Die Vergangenheit zeigt, dass wir immer schneller immer komplexere Systeme entwickeln können und die Programme oft sogar noch performanter und mit weniger Energie- verbrauch laufen als früher.
Beschäftigte in Fachabteilungen, IT-Architektur, Entwicklung und Betrieb können somit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Sie möchten mehr zu konkreten Maßnahmen und Entwicklungsmustern für Green Coding lesen?
Im Fachartikel Green Coding finden Sie mehr Informationen zum Thema.
Checkliste: Die wichtigsten Punkte für alle Stakeholder
Nichtfunktionale Anforderungen zu grüner IT und Green Coding sind definiert IT-Architekten und Entwickler sind geschult
System skaliert dynamisch und fährt sich bei Leerlauf herunter Dynamische Inhalte und Echtzeitverarbeitung werden möglichst vermieden Komponenten mit dem höchsten Energieverbrauch sind identifiziert
Green-Coding-Prinzipien und Entwicklungsmuster in folgenden Punkten sind berücksichtigt:
- Effizienter Code mit optimalen Algorithmen
- Vermeidung unnötiger Round-Trips
- Caching
- Optimiertes Datenvolumen
- Komprimierte Netzwerkkommunikation
- Datenbank-Indizes
- Optimierte Ressourcennutzung durch optimierte Konfiguration
- Zero Waste Code
- Prinzip: „Jede Codezeile hat das Potenzial, den Energieverbrauch zu senken“
- Performance Engineering: Es ist klar, was, wann und wie gemessen wird
- Was: Gesamtsystem, Prozess, Komponente, Methode
- Wann: Unittest, Integrationstest, Betrieb
- Wie: Open Hardware Monitor oder Smart Plugs, Frameworks
- Ressourcenverbrauch: Optimierung von CPU, RAM, Speicher, Netzwerk
- DevOps und Betrieb
- DevOps-Pipeline ist hinsichtlich Energieverbrauch optimiert
- Containerbasierte Plattform mit intelligenter, dynamischer Skalierung wird genutzt
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Sustainable Banking
Nachhaltigkeit ist aus der Branche Banking nicht mehr wegzudenken. Treiber sind zum einen die Initiativen von Gesetzgebern und Regulatoren. Aber auch Kunden stellen vermehrt nachhaltige, umweltfreundliche und klimaschonende Aspekte in den Mittelpunkt ihrer Finanzentscheidungen. Um den langfristigen ökonomischen Erfolg zu sichern sowie die regulatorischen Hürden zu meistern, müssen Banken frühzeitig ihre Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeitsziele ausrichten und fit sein für den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken. Wie sieht die optimale Vorbereitung auf eine nachhaltige Zukunft in der Branche Banking aus? Dieser Frage gehen wir in unserer Serie Sustainable Banking auf den Grund.

Kundenmagazin NEWS 03/2021
Liebe Leserinnen und Leser, Nachhaltigkeit ist Zukunft, und sie betrifft alle Bereiche unseres privaten, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Auch in der Branche Banking ist sie auf dem besten Weg, sich vom Nischenthema zu einem zentralen Leitmotiv zu entwickeln. Für Banken entsteht daraus auf der einen Seite Handlungsdruck, auf der anderen Seite bieten sich Chancen für ihr Geschäftsmodell. Die Brisanz und die spannende Entwicklung des Themas haben uns zu unserer aktuellen Studie „Sustainable Banking“ motiviert, die wir Ihnen in dieser NEWS vorstellen. Neben interessanten Befragungsergebnissen bietet die Studie aufschlussreiche Interviews mit hochkarätigen Experten der Finanzbranche. Die Studie ist kostenfrei, den Download finden Sie hier. Darüber hinaus wird die Zukunft des Bankings von vielen weiteren Entwicklungen, wie zum Beispiel Payments Outsourcing, digitale Zentralbankenwährungen, die Digitalisierung der Kreditprozesse, geprägt, über die wir ebenfalls in dieser NEWS berichten. Auch mit dem MARZIPAN Sprachsteuerungstool KAI, das wir Ihnen hier vorstellen, machen wir einen großen Schritt Richtung Zukunft. Außerdem informieren wir Sie in einem Praxisbericht mit der Sparkasse Kärnten über die Einführung unserer Banksteuerungslösung THINC, über die Auswirkungen der NSFR auf die Banksteuerung, über aktuelle aufsichtsrechtliche Entwicklungen und vieles mehr. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser NEWS. Mit ihrem breiten und diversen Themenspektrum passt sie gut zu dem zu Ende gehenden Jahr 2021, das geprägt war von Krisen und Katastrophen, aber auch von Hoffnung, Veränderung und Aufbruch. Haben Sie eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2022. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich. Dr. Frank Schlottmann Vorstandsvorsitzender der msg GilllardonBSM AG
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