Transitionspläne und -strategien für den Bankensektor
Transitionspläne sind ein Kernstück der Nachhaltigkeitsstrategien und ein wichtiges Instrument für ein vorausschauendes Management von Transitionsrisiken. Sie dokumentieren Maßnahmen, die eine Organisation ergreifen muss, um sich auf eine 1,5°-C-Welt einzustellen - mit entsprechenden kurzfristigen bis langfristigen Zielsetzungen.

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ESG-Risiken im Kontext von EBA/GL/2025/01 und 2025/02 - die neuen EBA-Vorgaben

Paris Alignment: Strategische Ansätze für Banken zum Erreichen ihrer Klimaziele

Interne Revision trifft ESG: Nachhaltigkeit als Prüfstein der Zukunft

Neuerungen in Phase V der NGFS-Klimaszenarien und deren Auswirkungen im Finanzsektor

Studie Sustainable Banking 2024: Fortschritte und Handlungsbedarf der Institute auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

REBAECA - Die neue Beurteilung der Umweltwirkung von Krediten im Retail Banking

Sustainable Banking - Studie 2024

jPowerMonitor Cloud-Toolkit

Green IT: Benchmarking zur Beurteilung von Energie- und CO₂-Effizienz
ExtremWetterKongress 2024
Der diesjährige ExtremWetterKogress am 25. und 26. September 2024 brachte erneut dringliche Botschaften hervor: Laut einem Faktenpapier des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war 2023 das bisher wärmste Jahr, der Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 der niederschlagsreichste seit Beginn der Auswertung im Jahr 1881. Das jüngste Jahrzehnt liegt bereits 2,3 Grad über dem langjährigen Mittel 1881-1910 – Deutschland erwärmt sich dabei sogar schneller als der globale Durchschnitt.
Es ist davon auszugehen, dass die globale Erwärmung in den kommenden Jahrzehnten anhalten und sich damit verschärfen wird, mit einem deutlichen Anstieg extrem hoher Temperaturen und im Zuge dessen auch anderer extremer Wetterereignisse.
Klimastrategie und Transitionspläne
Eine effektive Klimastrategie und ihre konkrete Umsetzung ist eine wichtige Voraussetzung für die Dekarbonisierung von Volkswirtschaften, aber auch für die Positionierung von Finanzinstituten am Markt. Als Transformationsfinanzierer kommt dem Finanzsektor eine besondere Steuerungsfunktion im Hinblick auf die Dekarbonisierung zu.
Mit Inkrafttreten der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden dazu messbare Ziele und konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele zur gesetzlichen Pflicht. Die Berichtspflichten sind in den zugehörigen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) beschrieben.
Ergibt die doppelte Wesentlichkeitsanalyse, dass Klimaschutz für das eigene Finanzinstitut wesentlich ist – dies wird bei der überwiegenden Mehrheit der Fall sein –, muss das Finanzinstitut gemäß den in ESRS E1 (Klima) beschriebenen Anforderungen berichten. Die beiden ESRS Standards E1-1 „Übergangsplan für den Klimaschutz“ und E1-4 „Ziele Klimaschutz und Anpassung Klimawandel“ geben vor, dass Strategie und Geschäftsmodell auf 1,5° C (über dem vorindustriellen Niveau) und Klimaneutralität im Jahr 2050 ausgerichtet sein sollen.
Neben der CSRD gibt es weitere regulatorische Anforderungen an die Transitionsplanung aus der CRR ESG-Offenlegung, der CSDDD, dem Entwurf der EBA-Leitlinien zum ESG-Risikomanagement sowie der CRD VI.
Transitionspläne sind ein Kernstück der Nachhaltigkeitsstrategien und ein wichtiges Instrument für ein vorausschauendes Management von Transitionsrisiken. Sie dokumentieren Maßnahmen, die eine Organisation ergreifen muss, um sich auf eine 1,5°-C-Welt einzustellen, mit entsprechenden kurzfristigen bis langfristigen Zielsetzungen. In der Regel werden diese in die bestehenden Unterlagen eines Finanzinstituts integriert – Finanzbericht, Nachhaltigkeitsbericht und allgemeine Geschäftsstrategie – und bieten somit einen Mechanismus zur Rechenschaftslegung.
Durch die Identifizierung der Dekarbonisierungspfade und -hebel sowie das Aufzeigen geplanter Maßnahmen sollten die Einhaltung des Pariser Abkommens und die eigenen Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Einklang gebracht werden.
Gemeinsam auf dem Weg zu 1,5° C
msg for banking und right° haben eine Partnerschaft geschlossen, um Finanzinstitute bei der Erreichung der 1,5-Grad-Ziele und der Umsetzung nachhaltiger Strategien zu unterstützen. Gemeinsam bieten wir Lösungen für ESG-Compliance, IT-Sicherheit und nachhaltiges Risikomanagement, die den Klimazielen und regulatorischen Anforderungen gerecht werden.
Vorgehensweise Transitionsplanung
Status-quo-Analyse: Carbon Accounting
In einem ersten wichtigen Schritt muss der Status quo durch eine präzise Treibhausgasbilanzierung bewertet werden. Diese sollte gemäß weltweit anerkannter Standards und branchenspezifischer Richtlinien vorgenommen werden. Darauf aufbauend sind die Bereiche mit der größten Wirkung zu identifizieren, um die Ressourcen möglichst effizient und effektiv zu verteilen.
Finanzierte Emissionen (Scope 3 Kategorie 15 nach PCAF-Standard) machen einen Großteil des Emissionsvolumens bei Finanzinstituten aus und stehen daher im Fokus der Treibhausgasbilanzierung. In Anlehnung an die Benchmarks des Net Zero Emissions by 2050 Scenario (NZE) der Internationalen Energieagentur (IEA) liegt der Fokus der Finanzinstitute in der Regel auf der Dekarbonisierung des Kreditportfolios, einschließlich des privaten Hypothekenportfolios.
Ein wichtiger Schritt, um die finanzierten Emissionen messbar zu machen, ist die Erhebung von Daten zu Scope-1- und Scope-2-Emissionen von Geschäftspartnern. Dies kann gegebenenfalls durch den Rückgriff auf externe Datenanbieter, die Analyse von Nachhaltigkeitsberichten und die direkte Kontaktaufnahme erfolgen. Bei Datenlücken könnten zunächst auch sektorale Durchschnittswerte verwendet werden. Um von Schätzungen zu einer hohen Abdeckung tatsächlicher Emissionsdaten zu gelangen, sind Strategien zur Kundeneinbindung erforderlich.
Darüber hinaus sollte die Verteilung der Emissionen im Hinblick auf die Sektoren des Portfolios und Konzentrationen hochintensiver Engagements gegenüber Geschäftspartnern dargestellt werden. Auch die Bewertung der Transitionsstrategien und der Governance von Geschäftspartnern sollte in der Status-quo-Analyse erfolgen, um Transparenz zu schaffen und Unterstützungsmöglichkeiten und Anreize zu identifizieren. Zudem wird die Compliance zur eigenen Strategie sichergestellt.
Auch die Dekarbonisierung des eigenen Betriebs (Scope 1, 2 sowie 3 Kategorie 1-14) sollte trotz geringeren Volumens nicht vernachlässigt werden. Ein wichtiger Hebel liegt vor allem in der Kontrolle des eigenen Energieverbrauchs und der Fahrzeugflotte. Eine zentrale Herausforderung ist dabei die Energieeffizienz der eigenen Immobilien, aber auch die Dekarbonisierung der Lieferkette mit den entsprechenden Hebeln der Ressourcenreduktion und -substitution.
Auf die Status-quo-Analyse folgen die Zielsetzungen
Nach der Ermittlung geeigneter Ausgangswerte können auf Basis der Datenverfügbarkeit und gegebenenfalls externer Benchmarks kurz-, mittel- und langfristige quantitative Ziele für Emissionskategorien festgelegt werden. Szenarioanalysen und die Berechnung des eigenen CO2-Budgets helfen dabei, einen konsistenten und transparenten Dekarbonisierungspfad zu entwerfen, einschließlich der Aufschlüsselung nach Anlageklassen und Sektoren.
Strategieentwicklung und Maßnahmenplanung
Um die festgelegten Emissionsreduktionsziele zu erreichen, werden konkrete Maßnahmen und Umsetzungspläne definiert. Treibhausgaskennzahlen können hierfür in strategische und betriebliche Entscheidungen integriert werden. Auch der Aufbau der Governance durch das Etablieren von Entscheidungsstrukturen und Prozessen zur Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeitsstrategien stellt eine wichtige Grundbedingung dar.
Um den Prozess der Ausrichtung des Finanzportfolios auf Emissionsreduzierungen zu erreichen, werden geeignete Portfoliosteuerungs- und Finanzplanungsinstrumente im Zusammenhang mit der Ausrichtung des Dekarbonisierungspfads entwickelt. Dies erfordert geeignete nachhaltige Finanzierungsframeworks und Produktdesign nach anerkannten Qualitätsstandards und -normen, um das Screening grüner und transformativer Vermögenswerte zu begünstigen.
Daraus leiten sich Finanzierungsstrategien ab, seien es grüne Strategien zur Skalierung von Technologien, Transitionsstrategien zur Dekarbonisierung von Geschäftsmodellen oder Exit-Strategien als Ultima Ratio, wenn sich Geschäftspartner nicht auf entsprechende Transitionspfade festlegen. Ein entscheidender Hebel sind dabei die Beratungsprozesse, um die Geschäftspartner auf ihrem Weg angemessen begleiten zu können.
Eng damit verbunden ist auch das Management von Transitionsrisiken, das heißt der Risikoidentifikation, Szenarioanalysen und Stresstests sowie Ziele und Umsetzung hinsichtlich Risikosteuerung, Risikoappetit und Portfoliomonitoring. Dies ermöglicht eine systematische Bewertung der Risiken und Chancen, die mit dem Übergang zur Klimaneutralität verbunden sind.
Nutzbarmachen von Technologien und effektives Datenmanagement zur Strategieumsetzung
Um Transitionspläne zu erstellen, sollten geeignete technologische Mittel und ein effektives Datenmanagement eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise der Einsatz von Analysetools, Datenqualitätskonzepten, Strategien zur Datenerhebung, -speicherung und -verarbeitung sowie der Einsatz von Tools und Modellen zur Status-quo-Analyse sowie Planung und Kontrolle.
Ihr verlässlicher Partner für ganzheitliche ESG-Lösungen und strategische Beratung
Mit unserer langjährigen Projekterfahrung im Bereich Sustainable Finance sind wir Ihr verlässlicher Partner für ganzheitliche Unterstützung, von der Umsetzung technischer Lösungen bis hin zur strategischen Ausrichtung. Wir unterstützen Finanzinstitute bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen und dem ESG-Datenmanagement und bieten darüber hinaus auch die erforderliche Expertise in der Strategieentwicklung und Begleitung von Transformationsprozessen. Gerne unterstützen wir Sie mit unserer Expertise und Erfahrung und begleiten Sie in diesem Themenfeld.
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