Sustainable Banking – Blitzlichter des Status quo
Die Strategie der deutschen Bundesregierung für nachhaltige Finanzierung zielt darauf ab, Nachhaltigkeit als ein zentrales Leitmotiv im Finanzsystem zu verankern, beispeilsweise indem die notwendigen Investitionen für Klimaschutz finanziert und Nachhaltigkeitsrisiken im Risikomanagement integriert werden. Viele neue Herausforderungen ergeben sich für die Bankenwelt. Im Fachbeitrag wird der Status quo zum Thema Sustainable Banking beleuchtet.

In dieser Collection enthalten:
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ESG-Risiken im Kontext von EBA/GL/2025/01 und 2025/02 - die neuen EBA-Vorgaben

Paris Alignment: Strategische Ansätze für Banken zum Erreichen ihrer Klimaziele

Interne Revision trifft ESG: Nachhaltigkeit als Prüfstein der Zukunft

Neuerungen in Phase V der NGFS-Klimaszenarien und deren Auswirkungen im Finanzsektor

Studie Sustainable Banking 2024: Fortschritte und Handlungsbedarf der Institute auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

REBAECA - Die neue Beurteilung der Umweltwirkung von Krediten im Retail Banking

Sustainable Banking - Studie 2024

jPowerMonitor Cloud-Toolkit

Transitionspläne und -strategien für den Bankensektor

Green IT: Benchmarking zur Beurteilung von Energie- und CO₂-Effizienz
Auszug aus dem Fachartikel „Sustainable Banking – Blitzlichter des Status quo“
Erschienen im Fachbuch „Digitale Transformation und Nachhaltigkeit in der globalen Finanzwirtschaft“, Seite 77 – 108, herausgegeben von Dr. Tim Alexander Herberger, Nomos, 2022.
Leseprobe zu "Sustainable Banking - Blitzlichter des Status quo"
Sie können sich hier eine Leseprobe vom Beitrag als PDF-Datei herunterladen.
Einleitung
Die Strategie der deutschen Bundesregierung für Nachhaltige Finanzierung („Sustainable Finance“) zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit als ein zentrales Leitmotiv im Finanzsystem zu verankern, z. B. indem die notwendigen Investitionen für Klimaschutz auch finanziert werden und Nachhaltigkeitsrisiken im Risikomanagement integriert werden. Zum Maßnahmenkatalog zählen Umschichtungen der Anlagen des Bundes in nachhaltige Anlageformen, Nachhaltigkeitskennzeichnungen für Verbraucher*innen (Nachhaltigkeitsampel) und neue Nachhaltigkeitsberichtspflichten für Unternehmen.
Für Kreditinstitute gilt die doppelte Materialität der ESG-Risiken (Environment, Social, Goverance), wie die EBA (European Banking Authority) zu Recht betont.1 Einerseits resultieren ESG-Risiken aus dem Kerngeschäft heraus. Vertragspartner, wie insbesondere Firmenkunden, sind unterschiedlichen physischen und transitorischen Risiken ausgesetzt. Überflutungen können den zentralen Produktionsstandort eines Firmenkunden gefahrden oder die Kundenpräferenzen ändern, z. B. als Reaktion auf den Klimawandel und die Umweltverschmutzung („Plastikabfall, Billigfleisch“). Andererseits beeinflussen die Institute maßgeblich über die Kreditvergabeentscheidung, welche Investitionen finanziert werden.2 Das zeigt: der Umbau der Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit hängt in einem hohen Maß auch von der Kreditpolitik der Bankwirtschaft ab. Doch auch die Anlageseite ist kunden- und bankenseitig gleichermaßen tangiert. Schon jetzt boomt die Nachfrage nach Green Bonds und Green ETFs, verbunden mit der zentralen Frage, ob der verbriefte Inhalt tatsächlich „grün“ ist.
Nachhaltigkeit betrifft die Institute in vielerlei Hinsicht, nicht nur im Außenauftritt. Tangiert sind die Kreditvergabeentscheidung samt Anpassungen im Rating und Pricing, der Vertrieb sowohl kredit- als auch anlageseitig, das Risikomanagement, das die einzelnen klassischen Risiken jeweils um Nachhaltigkeitsrisiken ergänzen muss und schließlich das Geschäftsmodell. In diesem Beitrag soll die Frage beantwortet werden, welche Rolle auf die Bankenbranche in Deutschland bei der Transformation der Gesellschaft, speziell der Volkswirtschaft, hin zu mehr Nachhaltigkeit zukommt. Im Detail ergeben sich dazu die Teilfragen,
- wie Banken die anstehenden europäischen und deutschen Regierungsinitiativen und Regulierungsmaßnahmen auch in Richtung Produktgestaltung einschätzen,
- wie weit sie bei der Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren bei der Kreditvergabe und der Integration von Nachhaltigkeitsrisken im Risikomanagement sind,
- wo sie bei der datentechnisch herausfordernden Umsetzung neuer Offenlegungsanforderungen wie der Green Asset Ratio stehen,
- welche Anpassungen des eigenen Geschäftsmodells im Kontext Nachhaltigkeit samt Integration in die Unternehmens- und Risikostrategie geplant sind und
- welche zentralen Hemmnisse z. B. in Bezug auf die personelle Ausstattung, auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit bestehen.
…
Studie Sustainable Banking (2021)
Der Beitrag stellt die Ergebnisse aus der aktuellen Studie Sustainable Banking vor. Für diese Studie hat das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung GmbH im Auftrag von msg GillardonBSM und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP 110 Fach- und Führungskräfte deutscher Kreditinstitute aus unterschiedlichen Bereichen beziehungsweise Abteilungen zum Status quo der Nachhaltigkeit in ihrem Institut und nach ihrer persönlichen Meinung zu diesem Thema befragt. Die Online-Befragung fand im Juni und Juli 2021 statt.
Digitale Transformation und Nachhaltigkeit in der globalen Finanzwirtschaft
Trotz teils intensiv geführter Diskussionen besteht noch keine abschließende Nomenklatur zu den Begriffen Digitale Transformation und Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft; auch deren möglicher Zusammenhang bleibt weitgehend bisher unklar. Einig ist man sich gemeinhin aber, dass diese Begriffe und die dahinterstehenden Veränderungen für Unternehmen und ihre Stakeholder große Herausforderungen bedeuten. Dieser Sammelband thematisiert Chancen und Risiken aus diesen beiden Themenfeldern sowie deren Zusammenspiel und legt hierbei einen besonderen Fokus sowohl auf die globale Finanzwirtschaft als auch auf finanzwirtschaftliche Kernaspekte in Unternehmen.

Wenn Sie Interesse an diesem Fachartikel von Prof. Dr. Wimmer und an weiteren Beiträgen des Sammelbands „Digitale Transformation und Nachhaltigkeit in der globalen Finanzwirtschaft“ haben, können Sie das Buch direkt beim Nomos-Verlag bestellen.
Weitere Fachbeiträge von Prof. Dr. Konrad Wimmer
Viele weitere Fachbeiträge von Prof. Dr. Konrad Wimmer zum Thema Nachhaltigkeit, aber auch zu regulatorischen und weiteren Themen, finden Sie hier auf Banking.Vision.
Quellen

Sustainable Banking
Nachhaltigkeit ist aus der Branche Banking nicht mehr wegzudenken. Treiber sind zum einen die Initiativen von Gesetzgebern und Regulatoren. Aber auch Kunden stellen vermehrt nachhaltige, umweltfreundliche und klimaschonende Aspekte in den Mittelpunkt ihrer Finanzentscheidungen. Um den langfristigen ökonomischen Erfolg zu sichern sowie die regulatorischen Hürden zu meistern, müssen Banken frühzeitig ihre Geschäftstätigkeit auf Nachhaltigkeitsziele ausrichten und fit sein für den Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken.
Wie sieht die optimale Vorbereitung auf eine nachhaltige Zukunft in der Branche Banking aus? Dieser Frage gehen wir in unserer Serie Sustainable Banking auf den Grund. Mehr Informationen zu diesem Zukunftsthema finden Sie auf unserer Webseite.
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