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Target Operating Model: Transformation und Optimierung im Asset Management

Die Investmentbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess, der Anpassungen bestehender Geschäftsmodelle notwendig macht. Steigende Kosten, regulatorische Anforderungen, technologische Innovationen und der Fokus auf nachhaltige Investments zwingen Unternehmen dazu, Prozesse zu überdenken. Ein modernes Target Operating Model (TOM) ist dabei zentral, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.

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Target Operating Model für Asset Manager

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Die Investmentbranche befindet sich bereits mitten in tiefgreifenden Veränderungen und wird auch in Zukunft mit weitreichenden Herausforderungen konfrontiert sein. Die Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle wird zunehmend bedeutender und ist essenziell für die Behauptung und den Ausbau der eigenen Marktposition. Steigende Betriebskosten, regulatorische Anforderungen, technologische Innovationen und der wachsende Druck durch nachhaltige Investments fordern Unternehmen heraus, ihre Prozesse zu überdenken und neu zu strukturieren.

Ein modernes Target Operating Model (TOM) bietet hier die Basis, um diesen Wandel aktiv zu gestalten. Doch eine erfolgreiche Implementierung erfordert weit mehr als technologische Anpassungen, vor allem die Einbindung des Managements, effektives Change Management und die Integration aller Mitarbeitenden und Stakeholder sind entscheidend.

Ausgangslage: Herausforderungen in der Investmentbranche

Die Branche sieht sich einem dynamischen Umfeld gegenüber, das sowohl Chancen als auch Risiken bietet. Zu den wesentlichen Herausforderungen zählen:

  • Gebührendruck und steigende Kosten: Passiv gemanagte Produkte setzen aktiv gemanagte Fonds unter Druck, während die Betriebskosten steigen.
  • Regulatorische Anforderungen: ESG-Kriterien, Krypto-Regulierung (MiCAR) und Anforderungen wie die EU-Taxonomie erfordern eine Anpassung von Prozessen und Systemen.
  • Technologische Innovationen: Die Digitalisierung und Technologien wie Blockchain und KI bieten neue Möglichkeiten, fordern jedoch hohe Investitionen in Infrastruktur und Know-how.
  • Nachhaltigkeit als Standard: ESG-konforme Investments sind heute ein Muss, was die Produktentwicklung, das Reporting und die gesamte Wertschöpfungskette beeinflusst.

Ein effektives TOM adressiert all diese Aspekte und schafft eine Plattform, die Agilität, Effizienz und Skalierbarkeit in den Mittelpunkt stellt.

Aktuelle Herausforderungen Investmentbranche

Abbildung 1: Aktuelle Herausforderungen Investmentbranche

Voraussetzungen für ein erfolgreiches TOM

Ein modernes Target Operating Model kann kein „One-size-fits-all“-Ansatz sein. Die individuellen Anforderungen und Strategien der Unternehmen bilden die Basis der Weiterentwicklung. Dennoch gibt es grundlegende Voraussetzungen, die für die erfolgreiche Transformation essenziell sind:

Die Grundpfeiler des weiterentwickelten Target Operating Models

Ein optimiertes TOM basiert auf vier zentralen Säulen, die die gesamte Wertschöpfungskette eines Asset Managers abdecken:

1. IT- und Datenmanagement

  • Harmonisierung der IT-Landschaft: Die Integration moderner Technologien wie Cloud-Lösungen und KI erfordert eine Vereinheitlichung der bestehenden Systeme.
  • Daten als strategischer Vorteil: Eine zentrale „Golden Source“ stellt sicher, dass alle Abteilungen auf konsistente und aktuelle Daten zugreifen können – Datenqualität als Wettbewerbsvorteil.
  • Integration neuer Technologien: Blockchain und Distributed-Ledger-Technologien ermöglichen effiziente, transparente Prozesse, während KI und Machine-Learning neue Einblicke in Markttrends bieten.

2. Prozesse und Organisation

  • End-to-End-Verknüpfung: Prozesse müssen abteilungsübergreifend miteinander verbunden sein, um Effizienzgewinne zu erzielen und redundante Tätigkeiten zu vermeiden.
  • Agile Arbeitsmethoden: Teams sollten flexibel und interdisziplinär arbeiten, um schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können.
  • Composability: Zusammensetzbare (composable) Prozessstrukturen als Antwort auf Unsicherheit und die Notwendigkeit zur Anpassungsfähigkeit.

3. Governance und Steuerung

  • Anpassung der Strukturen: Ein modernes TOM erfordert flachere Hierarchien und die Verlagerung von Entscheidungsbefugnissen auf die operativen Ebenen.
  • Metriken und KPIs: Gezielte Leistungsindikatoren messen den Erfolg der Transformation und helfen, die Strategie laufend anzupassen und zu optimieren.

4. Personal und Kultur

  • Aufbau digitaler Kompetenzen: Mitarbeitende müssen in den Umgang mit neuen Technologien und Prozessen eingeführt werden.
  • Förderung einer Innovationskultur: Eine offene Fehlerkultur und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, sind essenziell für die erfolgreiche Optimierung eines TOM.
Grundpfeiler eines modernen Target Operating Models

Abbildung 2: Grundpfeiler eines modernen Target Operating Models

Praktische Beispiele: Trends und Herausforderungen

Fazit: Ein modernes TOM als Schlüssel zur Transformation

Ein modernes Target Operating Model ist der entscheidende Hebel, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Investmentbranche gerecht zu werden. Ob ESG-Kriterien, Krypto-Assets oder technologische Innovationen – ein agiles, skalierbares TOM schafft die Grundlage für Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und langfristigen Erfolg.

Die Transformation eines TOM ist jedoch kein rein technisches Projekt, sondern ein ganzheitlicher Veränderungsprozess. Die Einbindung des Managements, die Integration aller Stakeholder und ein effektives Change Management sind unabdingbar, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.

Joerg Isselmann

Jörg Isselmann

betreut bei msg for banking Kreditinstitute in Projekten zu den Themen Bank- und Risikosteuerung (insbesondere Eigengeschäftssteuerung und strategische Fragestellungen) sowie den zugehörigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Er verfügt über langjährige Praxiserfahrung in globalen Führungspositionen bei Banken und Börsen.

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