Operational Excellence im Asset Management und Banken Treasury: Flexible Workflows als Schlüssel zum Erfolg
Vor dem Hintergrund der zunehmend volatilen Finanzmärkte gewinnen flexible Workflows für das Treasury und Asset Management mehr an Bedeutung. Im Beitrag wird dargestellt, wie die Entwicklung und Gestaltung flexibler Workflows helfen können, Wettbewerbsvorteile zu bewahren und zu schaffen.
In dieser Collection enthalten:
Collection öffnenAnwenderkonferenz Meldewesen & Risikomanagement - Rückblick auf eine erfolgreiche Veranstaltung
Zinsbuchsteuerung mit langlaufenden Benchmarks – Auswirkungen der aktuellen Marktentwicklungen
Impuls “Risk & Regulatory Reporting” – 8. MaRisk-Novelle und CSRBB
8. MaRisk-Novelle – Neue Anforderungen im Risiko-Reporting
Impuls “Risk & Regulatory Reporting” – ESG im Risikomanagement
Interview mit Dr. Frank Schlottmann über die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Bankenbranche
Rekalibrierung der IRRBB-Zinsschocks – BCBS hat das finale Papier veröffentlicht
Umsetzung der EBA-Anforderungen an IRRBB und CSRBB mit der 8. MaRisk-Novelle
Die Bedeutung der Risk Weighted Assets für die strategische Ausrichtung der Gesamtbank eines Regionalinstituts
Aktuell sind Asset Manager und Banken mit immer komplexeren Herausforderungen konfrontiert. Die digitale Transformation, ständig verändernde regulatorische Rahmenbedingungen, Kostendruck und die rasante Geschwindigkeit technologischer Entwicklungen verlangen eine hohe Flexibilität und Agilität. Unternehmen müssen ihre Prozesse kontinuierlich anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Dabei spielt die Frage „Make or Buy?“ eine zentrale Rolle: Sollten Lösungen intern entwickelt oder extern bezogen werden? Eine schnelle, aber nachhaltige Entscheidungsfindung ist entscheidend.
Flexible Workflows ermöglichen es, auf diese dynamischen Rahmenbedingungen effizient zu reagieren und gleichzeitig Operational Excellence zu erreichen. Sie schaffen den nötigen Spielraum und Flexibilität für konstante Anpassungen und sorgen dafür, dass Unternehmen effizienter arbeiten, Risiken minimieren und Wettbewerbsvorteile nutzen können.
Dieser Artikel beleuchtet, wie flexible Workflows als Schlüssel zur Operational Excellence in Banken Treasury und Asset Management dienen und warum ihre Implementierung heute unverzichtbar ist.
Zusammensetzbare (composable) Workflows als Antwort auf Unsicherheit und die Notwendigkeit zur Anpassungsfähigkeit
Zusammensetzbare Workflows ermöglichen es, komplexe Prozesse durch die Kombination kleinerer, wiederverwendbarer Bausteine zu gestalten. Diese Einheiten lassen sich flexibel zusammenstellen und modifizieren, um den sich ändernden Anforderungen und Bedingungen in dynamischen Geschäftsumfeldern gerecht zu werden. So können Banken und Asset Manager schneller auf neue Herausforderungen reagieren und Anpassungen vornehmen, ohne bestehende Strukturen von Grund auf neu gestalten zu müssen. Die Zusammensetzbarkeit umfasst dabei nicht nur die Workflows der Geschäftsaktivitäten, sondern auch die dahinterstehenden Technologielösungen.
Durch die Implementierung zusammensetzbarer Workflows steigern Unternehmen ihre Produktivität, verkürzen Entwicklungszyklen und erhöhen ihre Flexibilität, um auf neue Geschäftsmöglichkeiten und regulatorische Anforderungen agil zu reagieren. Gleichzeitig erlaubt diese Herangehensweise, stets die besten Technologien und flexible Lösungen für spezifische Anforderungen zu nutzen.
Geschäfts- und Technologiearchitekturen zusammensetzbar gestalten, um die Wertschöpfung zu maximieren
Obwohl das Konzept der Zusammensetzbarkeit nicht neu ist, wird es im Finanzsektor oft unzureichend umgesetzt.
Erfolgreiche Geschäfts- und Technologiearchitekturen basieren auf den folgenden drei wesentlichen Elementen:
1. Zusammensetzendes Denken und Handeln im Management
- Förderung von Teams zur Bildung starker Partnerschaften mit externen Beratern und Geschäftspartnern
- Etablierung einer Kultur des Vertrauens, die es Mitarbeitern ermöglicht, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen
- Einführung flexibler Strategien, um Chancen zu erkennen und auf Bedrohungen schnell zu reagieren
2. Zusammensetzbare Geschäftsarchitektur
- Bildung multidisziplinärer Teams, um Werte, Chancen und Verantwortlichkeiten umfassend zu verstehen
- Stärkung der Geschäftseinheiten, die über rein IT-getriebene Entscheidungsprozesse hinaus in die digitalen Strategien eingebunden werden
- Gleichzeitige Weiterentwicklung von Geschäftsprozessen und unterstützenden Technologiefunktionen, um Synergien zu schaffen
3. Ermöglichung einer zusammensetzbaren IT-Struktur
Eine zusammensetzbare IT-Struktur ist entscheidend für die agile Anpassung an neue Geschäftsanforderungen und technologische Entwicklungen. Folgende Ansätze sind dabei zentral:
- Förderung eines kontinuierlichen Wissensaustauschs zwischen internen Geschäftseinheiten, Produktteams sowie externen Beratern und Partnern, um Know-how und Technologien optimal zu nutzen
- Entwicklung dynamischer Integrationslösungen, die es ermöglichen, Daten-, Analyse- und Anwendungskomponenten schnell und nahtlos zu verbinden
- Implementierung iterativer Entwicklungsprozesse als Standard, um durch wiederholtes Testen und Anpassen schnelle Ergebnisse zu erzielen
Was bedeutet es, sowohl Geschäft als auch Technologie composable zu machen?
Um sich flexibel und schnell an Veränderungen anzupassen, sollten die IT-Systeme, Geschäftsstrukturen und Produkte modular aufgebaut werden.
Der Schlüssel liegt in der Modularität.
Prozesse und Arbeitsabläufe werden in eigenständige, wiederverwendbare Basiseinheiten unterteilt, die sich problemlos kombinieren und austauschen lassen.
Die wichtigsten Prinzipien dieses Ansatzes sind:
- Modularität: Arbeitsprozesse und Wertschöpfungsketten werden in einzelne Module gegliedert, die nach Bedarf ausgetauscht oder erweitert werden können, ohne dass Effizienz oder Wert verloren gehen. Dies ermöglicht es, schnell auf neue Anforderungen zu reagieren und bestehende Prozesse durch interne oder externe Verbesserungen zu optimieren.
- Kostenkontrolle: Durch die Wiederverwendung von Modulen sinken die Entwicklungs- und Betriebskosten, da nicht jede Komponente neu erstellt werden muss.
- Innovation und Flexibilität: Neue Module eröffnen neue Möglichkeiten. Sie ermöglichen, „Best-of-Breed“-Lösungen (Make-or-Buy) schnell zu integrieren und so Innovationen voranzutreiben und das Serviceangebot flexibel zu gestalten.
Zusammensetzbare IT-Strukturen bieten somit die Grundlage für effiziente, skalierbare und zukunftssichere Geschäftsprozesse, die mit der Dynamik des Marktes Schritt halten.
So starten Sie den Prozess und validieren bestehende Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen.
Eine gründliche Analyse der aktuellen Situation ist, wie bei jedem Änderungsprozess unerlässlich. Aus unserer Beratungserfahrung im Treasury- und Asset-Management-Segment hat sich gezeigt, dass dieser entscheidende Schritt jedoch häufig unterschätzt wird. Eine fundierte Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen und schafft Klarheit über das Potenzial zur Optimierung.
Aber wo beginnen?
Die Bereiche Ihrer Organisation, die sich häufig und schnell verändern – wie Kundensegmente, Produkte oder IT – bieten großes Potenzial für erste, „schnelle Erfolge“ bei der Einführung einer modularen Struktur. Diese Erfolgserlebnisse sind entscheidend, um Vertrauen in den Prozess zu schaffen und den Übergang reibungsloser zu gestalten.
Klein anfangen und wachsen
Die schrittweise Einführung von modularen Workflows ist der effektivste Weg, um den Nutzen zu demonstrieren und Vertrauen in die Methode aufzubauen. Ein zusätzlicher Vorteil: Ihre Teams sammeln wertvolle Erfahrungen bei der Umsetzung kleinerer Projekte, die sich später auf größere Vorhaben übertragen lassen.
Planung für die Zukunft
Es ist zu erwarten, dass die Anzahl der Module und Einheiten, die Sie in Zukunft verwalten müssen, stark zunimmt. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig eine Architektur zu entwickeln, die dieser Komplexität gewachsen ist, sowie geeignete Tools einzusetzen, um die Modularität effizient zu steuern.
Teams weiterentwickeln
Nutzen Sie die Gelegenheit, die Fähigkeiten und Kompetenzen Ihrer Teams zu erweitern, auch durch externe Impulse der Beratung. Es wird notwendig sein, den modularen Ansatz auf andere Geschäftsbereiche auszudehnen, um das volle Potenzial der Zusammensetzbarkeit auszuschöpfen.
Kontrolle externer Anwendungen
Gerade bei externen Anwendungen sind strenge Richtlinien für Datensicherheit und Risikomanagement entscheidend. Setzen Sie klare Standards, um unnötige Risiken zu minimieren. Hierbei sind im Bankenumfeld insbesondere auch steigende aufsichtsrechtliche Anforderungen an den Einsatz externer (Software-)Anwendungen zu berücksichtigen. Ein besonderes Augenmerk ist neuerdings auf die Berücksichtigung der Anforderungen aus DORA (Digital Operational Resilience Act)1 zu werfen (Weiterführende Informationen über DORA im Beitrag „Digital Operational Resilience Act (DORA)“ nachlesen).
Zusammenfassung
Um mit der Zusammensetzbarkeit erfolgreich zu sein, benötigt Ihr Team neue Fähigkeiten, Kompetenzen und Werkzeuge. Geben Sie ihnen die Zeit und die Ressourcen, um sich anzupassen und zu wachsen – und legen Sie so den Grundstein für eine zukunftssichere, agile Organisation.
Quick Check für Treasury Management
Wir unterstützen Sie mit unserer Expertise nicht allein im Treasury und Asset Management, sondern auch in der Entwicklung von flexiblen Workflows. Unser Quick Check für das Treasury Management kann hierfür einen initialen Anlass bilden.
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